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Kredit und Psychologie: Wie beeinflusst ein Kredit deine Psyche?
Kredite sind in der modernen Gesellschaft fest verankert. Sie schaffen finanziellen Spielraum, der in besonderen Lebenslagen oder für grössere Investitionen oft notwendig ist. Doch die Entscheidung, einen Kredit aufzunehmen, ist nicht nur eine Frage der Finanzen – sie greift tief in die Psyche ein und kann das persönliche Wohlbefinden nachhaltig beeinflussen.
Ein Kredit kann sowohl Freiheit als auch Belastung bedeuten. Ein bewusster Umgang mit der Kreditaufnahme und eine realistische Einschätzung der eigenen finanziellen Möglichkeiten helfen dabei, die psychologischen Fallstricke zu umgehen. So lässt sich ein Kredit zuallererst mal als Mittel betrachten, das – richtig genutzt – die Erfüllung von Wünschen ermöglicht und gleichzeitig das eigene Wohlbefinden und die Lebensqualität bewahrt oder gar stärkt.
Es gibt aber auch Situationen, in denen die Psyche des Menschen das Leihen von Geld nicht so einfach bewältigen kann. Wir geben Tipps, wie man damit am besten umgeht:
Kulturelle Prägungen und gesellschaftliche Erwartungen
Wie man Kredite empfindet, hängt stark von kulturellen und gesellschaftlichen Einflüssen ab. In manchen Gesellschaften ist die Kreditaufnahme als Norm akzeptiert, während in anderen Kulturen Schuldenfreiheit als hohes Ideal gilt. Diese sozialen Prägungen haben massgeblichen Einfluss darauf, wie stark sich Menschen durch ihre Kredite psychisch belastet fühlen. Bei uns wird es zum Beispiel als „völlig normal“ angesehen, dass Immobilien und Autos mit Darlehen finanziert werden – die Finanzierung von Konsumartikeln wird da schon stärker hinterfragt.
Unser Tipp: Jede Art von Kreditaufnahme sollte langfristig positive Auswirkungen haben. In unserem Blogbeitrag „Gute und schlechte Schulden – was macht den Unterschied?“ gehen wir dazu tiefer ins Detail.
Druck durch finanzielle Verpflichtungen
Für manche Menschen kann die Kreditaufnahme eine Belastung darstellen, wenn die Sorge über die finanziellen Verpflichtungen das tägliche Leben bestimmt. Diese Form von Stress kann das Leben auf subtile Weise durchziehen und beeinflusst oft das Selbstbild und die Lebensqualität. Und klar, als Kreditnehmer geht man diverse Verpflichtungen ein, die auch zukünftigen Entscheidungen beeinflussen.
Unser Tipp: Die Kreditraten sollten gut kalkuliert sein und der Kreditzweck sich lohnen, da man ihm einen längeren Zeitraum verpflichtet ist. In unserem Blogartikel „So findest du die richtige Kredithöhe in 5 Schritten“ geben wir Hinweise für eine individuelle Kalkulation von Kredit und Raten. Ausserdem empfehlen wir eine Absicherung des Kredits mit einer „Ratenausfallversicherung“ bei Arbeitslosigkeit, Erwerbsunfähigkeit und Tod – so werden schon mal die schlimmsten unvorhersehbaren Fälle abgesichert.
Die Wirkung von Konsumkrediten: Kurzzeitige Befriedigung, langfristige Konsequenzen
Vor allem bei Konsumkrediten ist die Versuchung gross, im Moment eine spontane Befriedigung zu erleben – etwa durch den Kauf einer neuen Couch oder einer Reise. Doch sobald die Rückzahlungen beginnen, kann diese anfängliche Freude von der Erkenntnis getrübt werden, dass der Konsum lange Zeit finanziell abgetragen werden muss. Diese Verschiebung von „sofortiger Belohnung“ zu „langfristiger Belastung“ wirkt nicht selten negativ auf das psychische Wohlbefinden.
Unser Tipp: Nicht immer macht ein Kredit Sinn. Wann ein Darlehen „empfehlenswert“ ist, zeigen wir in unserem Artikel „Auf Pump leben in der Schweiz: Wann es Sinn macht und wann nicht“.
Die Kreditillusion: Unterschätzte Kosten und langfristige Belastungen
Oft unterschätzen Kreditnehmer die langfristigen Kosten eines Kredits. Oft erscheinen die Raten auf den ersten Blick überschaubar. Die Gesamtkosten eines Kredits können jedoch aufgrund von Zinsen und zusätzlichen Gebühren leicht unterschätzt werden. Diese sogenannte „Kreditillusion“ führt dazu, dass viele erst spät realisieren, wie gross die tatsächliche finanzielle Verpflichtung ist – was zusätzlichen Stress und das Gefühl der Überforderung auslösen kann.
Unser Tipp: Genau kalkulieren, Budget im Blick behalten, Kreditzinsen vergleichen und Dinge auf gar keinen Fall mit teuren Kreditkartenzinsen oder Sollzinsen finanzieren.
Unser Fazit
Eine finanziell angespannte Situation kann immer eine Belastung für die Psyche werden. Deshalb schauen wir bei unseren Kreditnehmern genau hin und leihen Geld nur dann, wenn das Sinn macht. Ganz bewusst, auch wenn uns so jeden Tag ein Batzen Geld durch die Lappen geht. Denn wir wollen nicht, dass ein Kredit „auf den Magen schlägt“.
Wir empfehlen immer einen ausführlichen Kreditvergleich und einen genauen Blick auf die Kosten – wichtig ist, dass der effektive Jahreszins verglichen wird, der wirklich alle Gebühren beinhaltet.
Zuletzt ist eine gute und ehrliche Budgetkalkulation essenziell – wer sich hier nicht selbst belügt (oder den Kreditgeber), kann meist mit gutem Gewissen ein Darlehen aufnehmen und braucht keine psychische Belastung fürchten.