Konto überzogen? So viel Sollzinsen kostet dich das in der Schweiz
Wer sein Konto überzieht, zahlt Sollzinsen. Und diese sind meist teuer, denn die Überziehungszinsen sind bei Schweizer Banken nicht selten im zweistelligen Bereich. Wer also ab und an mit seinem Konto ins Minus rutscht, zahlt schnell viel Geld. Wir zeigen, welche Zinssätze die Banken für die Kontoüberziehung aufrufen und welche Alternativen es gibt.
Sollzinsen fallen an, wenn das Konto bei der Bank überzogen wird. Also mehr Geld ausgegeben wird, als auf dem Konto liegt. Im Deutschen ist diese Art des kurzweiligen Darlehens auch als „Dispokredit“ (kurz: Dispo) bekannt. Manche Banken sprechen auch von „Überziehungszinsen“.
Was passiert, wenn das Konto überzogen wird?
Nicht jedes Konto kann automatisch überzogen werden. Oft gibt es hier Einschränkungen von Seiten der Bank. Die meisten bieten ihren Kunden allerdings die Möglichkeit an, auch bei einem negativen Kontostand bestimmte Transaktionen durchzuführen, das muss jedoch vorab vereinbart werden (oft nennt sich das „Kontokorrentkredit“). Wichtig zu wissen: Auch wenn es für das Konto grundsätzlich keine Überziehungs-Vereinbarung gibt, können Abbuchungen zu einem Minus führen – in diesem Fall muss der Kunde Sollzinsen bezahlen. Und das hat seinen Preis!
Wie hoch sind die Sollzinssätze von Schweizer Banken?
Die Sollzinssätze variieren je nach Bank. Der maximale Zinssatz, den Banken verlangen dürfen, entspricht dem gesetzlich festgelegten Höchstzinssatz für Überziehungskredite gemäss dem Konsumkreditgesetz. Im Jahr 2024 sind das 14 Prozent.
Moneyland.ch hat im Februar 2024 einen Vergleich der Sollzinssätze für die Überziehung von Privatkonten durchgeführt. Die Spanne geht hier von 8 Prozent bei der Migros Bank bis hin zu 13 Prozent bei der UBS. Es kann also schnell teuer werden.
Wie berechnet sich der Sollzinssatz?
Die Sollzinsen für die Kontoüberziehung werden basierend auf dem Zeitraum berechnet, in dem das Konto im Minus ist. Grundsätzlich kann man sich an folgender Formel orientieren:
Kredit-Tage / 360 Tage × Kreditbetrag × Zinssatz in Prozent
Gehen wir davon aus, jemand hat seine neuen Möbel mit dem Überziehungskredit finanziert und ist dadurch in Summe 300 Tage mit CHF 5‘000 im Minus und bezahlt einen Sollzinssatz von 12 Prozent, sieht das also so aus:
300 / 360 × CHF 5‘000 × 12 % = CHF 500
Was sind Alternativen zur Kontoüberziehung?
Es lohnt sich selten, teurere Anschaffungen mit der Überziehung des Kontos zu finanzieren. Stattdessen sollte man hierfür auf einen Privatkredit ausweichen. Bei LEND startet der Zins für Konsumkredite ab tiefen 4.5 Prozent – entsprechend viel günstiger ist damit auch der Kredit.
Wer also etwas Zeit zur Planung grösserer Anschaffungen hat, entscheidet sich bei der Finanzierung lieber für einen Privatkredit. Unser Kreditrechner bietet einen schnellen Überblick über die zu erwartende monatliche Rate.
Bei wem es „schon zu spät“ ist, also das Konto sich schon tief im Minus bewegt, sollte unbedingt eine Refinanzierung in Betracht ziehen. Durch die Aufnahme eines günstigeren Kredits kann der teure Überziehungskredit zurückbezahlt und durch einen günstigen Konsumkredit ersetzt werden.
In unserer Infografik zeigen wir, wie eine Umschuldung funktioniert: