Warum ein Privatkredit oft günstiger ist als Dispo oder Kreditkarte
Um ausreichend Liquidität für Anschaffungen zu haben, werden heutzutage unterschiedliche Finanzierungsmethoden genutzt: Von der Kreditkarte über den Dispo bis hin zum Privatkredit. In welchen Situationen eignet sich welche Kreditart besser?
Wenn der Kontostand für eine dringend benötigte Anschaffung nicht ausreicht, greift manch einer zur Kreditkarte oder überzieht sein Konto (also rutscht in den sogenannten "Dispo", schliesst also einen Dispositionskredit ab). Wer smart ist, überprüft vorab, ob sich nicht vielleicht ein extra aufgenommener Privatkredit lohnt.
Was ist eine Kreditkarte und welche Funktion erfüllt sie?
Auch wenn der Begriff Teil des Namens ist, handelt es sich bei der Kreditkarte weniger um einen Kredit als in erster Linie um ein Zahlungsmittel. Die Art der Nutzung von Kreditkarten unterscheidet sich aber durchaus von Land zu Land. So wird sie in den USA deutlich häufiger auch als Alternative zum Kredit verwendet als etwa in der Schweiz. Insbesondere durch die Nutzung mehrerer Kreditkarten.
Bei Zahlung mit der Kreditkarte werden alle Buchungen zunächst auf dem Kreditkartenkonto gesammelt. Anschliessend wird der geschuldete Betrag zurückgezahlt. Wie die Rückzahlung erfolgt, kann meist selbst festgelegt werden. Oft sind monatliche Teilrückzahlungen ab nur CHF 50 möglich. Dadurch bietet sich die Möglichkeit, Beträge über einen längeren Zeitraum zurückzuzahlen, ähnlich der klassischen Kreditrückzahlung.
Einmal aktiviert, sind Kreditkarten sofort nutzbar. Der gewährte Kreditrahmen steht ohne Wartezeit zur Verfügung. Wie hoch dieses Kreditlimit, der sogenannte Verfügungsrahmen, ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Wesentliches Kriterium ist die Bonität. Wer ein hohes monatliches Einkommen und eine gute Zahlungsmoral vorweisen kann, erhält dafür einen grösseren Verfügungsrahmen. Wer seine Kreditkartenabrechnungen über einen längeren Zeitraum zuverlässig begleicht, hat zudem gute Chancen auf eine Erhöhung des Kreditlimits.
Den genannten Vorteilen stehen jedoch auch einige Nachteile gegenüber. Dies betrifft insbesondere die hohen Sollzinsen. Die Zinsen bei Kreditkarten betragen oft bis zu 12 Prozent und werden fällig, wenn die Monatsrechnung nicht voll ausgeglichen wird.
Sind zudem mehrere Kreditkarten im Einsatz, verliert man schnell den Überblick über die offenen Kreditbeträge. So besteht bei unkontrollierter Kreditkartennutzung schnell die Gefahr einer Verschuldung, die im schlimmsten Fall zur persönlichen Zahlungsunfähigkeit führen kann.
Was ist ein „Dispo“ (Dispositionskredit)?
Ein Dispokredit ist eine Art Kredit, den man erhält, wenn man mehr Geld ausgibt als auf dem eigenen Bankkonto vorhanden ist. Man nennt ihn deshalb auch "Überziehungskredit". Der Dispokredit wird in der Regel mit einem hohen Zinssatz verzinst, ebenfalls oft bis zu 12 Prozent. Die Höhe des Dispokredits wird von der Bank festgelegt und richtet sich in der Regel nach dem Einkommen und der Bonität des Kunden. Einen Dispositionskredit erhält man nicht automatisch, sondern muss diesen bei seiner Bank beantragen (dort auch oft "Kontokorrentkredit" genannt).
Es empfiehlt sich, einen Dispokredit nur in Ausnahmefällen zu nutzen, da die hohen Zinsen sofort anfallen und nicht wie bei Kreditkarten ab Monatsende. Wenn man einen Dispokredit nutzt, sollte man versuchen, ihn so schnell wie möglich wieder auszugleichen. Notfalls auch mit Hilfe eines deutlich günstigeren Privatkredits.
Wie funktioniert ein Privatkredit?
Eine gute Alternative zu Schulden mittels Kreditkarte oder Dispo ist ein Privatkredit (oft auch Darlehen oder Konsumkredit genannt). Hier legt man vorher fest, wie viel Geld man benötigt und beantragt diese Summe. Der Betrag wir dann ausgezahlt und in festgelegten Raten zurückgezahlt. Basierend auf der eigenen Bonität und der Laufzeit zahlt man dann einen festen Zinssatz – und der ist oftmals deutlich tiefer als 12 Prozent. Bei LEND gibt es Privatkredite beispielsweise ab 4.5 Prozent Zins. Durch den tieferen Zins spart man so erheblich und hat seine Schulden auch schneller wieder getilgt.
Privatkredit, Dispokredit oder Kreditkarte – wofür sollte man sich entscheiden?
Welche Kreditart sinnvoller ist, lässt sich erst anhand des persönlichen Einzelfalls beurteilen. Durch die tendenziell höheren Kosten in Kombination mit der Gefahr, den Überblick über die Ausgaben zu verlieren, ist die Kreditkarte eigentlich nur bei geringen Beträgen, die kurzfristig zurückgezahlt werden können, die bessere Wahl. Sie sticht den Dispokredit aus, weil die Zinsen erst ab einem späteren Zeitpunkt anfallen (individuelle Informationen der herausgebenden Bank beachten!).
Wer eine bewusste Kaufentscheidung trifft (und somit Zeit zum planen grösserer Anschaffungen hat), greift bei der Finanzierung lieber zu einem Privatkredit und sichert sich deutlich bessere Konditionen – denn das spart Geld.
Unabhängig von der Art der Kreditvergabe sollte immer geprüft werden, ob die Anschaffung auch wirklich finanzierbar ist. Unser Kreditrechner gewährt einen schnellen Überblick über die zu erwartende monatliche Rate.
Kreditkarten-Schulden oder Dispokredit mit Privatkredit refinanzieren
Wer bereits "in die Falle“ getappt ist und hohe Kreditkarten- oder Dispo-Schulden zu hohen Zinssätzen angesammelt hat, sollte eine Refinanzierung ins Auge fassen. Dabei wird ein günstiger Kredit aufgenommen, um die Schulden gesammelt zurückzuzahlen.
Wie eine Umschuldung funktioniert, zeigen wir auf dieser Infografik:
Übrigens: Auch für Firmen lohnt sich meist: Firmenkredit statt Kontokorrentkredit