Auf Pump leben in der Schweiz: Wann es Sinn macht und wann nicht
In unserem Land, das weltweit für seine Banken und Finanzstabilität bekannt ist, sind Schulden oft ein Tabuthema. Doch trotz des Wohlstands und der hohen Lebensqualität kämpfen viele Schweizerinnen und Schweizer mit finanziellen Schwierigkeiten. Überschuldung ist auch hier eine reale Gefahr. Warum ist das so und welche Folgen hat es?
Überschuldung tritt auf, wenn eine Person oder ein Haushalt dauerhaft nicht in der Lage ist, die laufenden Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. In der Schweiz ist die Überschuldungsquote im internationalen Vergleich relativ niedrig, dennoch gibt es zahlreiche Haushalte, die Schwierigkeiten haben, ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Verlust des Arbeitsplatzes, Scheidung, Krankheit oder unvorhergesehene Ausgaben können schnell zur finanziellen Schieflage führen. Doch das Eingeständnis, in finanziellen Schwierigkeiten zu stecken, fällt vielen schwer. Die Angst vor Stigmatisierung hält viele davon ab, rechtzeitig Hilfe zu suchen.
Warum sind Schulden in der Schweiz ein Tabuthema?
Die Schweiz hat den Ruf, ein Land des Wohlstands zu sein. Schulden passen nicht in dieses Bild. Wer Schulden hat, wird oft als unfähig oder verantwortungslos angesehen. Diese Stigmatisierung führt dazu, dass viele Betroffene ihre Probleme verschweigen und sich nicht trauen, Hilfe zu suchen.
Dabei sind Schulden nicht grundsätzlich schlecht. Ein Kredit für den Kauf einer Immobilie oder eine Investition in die eigene Bildung kann sich langfristig lohnen. Auch bei unerwarteten Ausgaben, wie zum Beispiel einer Reparatur, kann ein Kredit eine sinnvolle Lösung sein.
Wann sind Schulden sinnvoll?
Ein Kredit – und damit Schulden – kann durchaus sinnvoll sein, wenn er klug eingesetzt wird. Ein klassisches Beispiel ist der Kauf einer Immobilie. Hierbei handelt es sich um eine Investition, die langfristig zu Vermögensaufbau führen kann. Eine Hypothek ist dabei ein verbreitetes und oft notwendiges Mittel, um den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.
Problematisch wird es jedoch, wenn Kredite genutzt werden, um den täglichen Lebensunterhalt zu finanzieren und die laufenden Verpflichtungen nicht pünktlich zurückbezahlt werden können. Diese Form der Dauerschuld kann schnell zur Schuldenfalle werden. Hohe Zinsen und Gebühren machen es schwer, die Schulden wieder abzutragen, und es entsteht eine Abwärtsspirale, die viele Menschen in finanzielle Not bringt.
Zahlungsmoral: Organisation der eigenen Finanzen
Eine gute Zahlungsmoral ist essenziell für die finanzielle Gesundheit. Dazu gehören die Organisation der eigenen Finanzen und die Einhaltung von Zahlungsverpflichtungen. Verbindlichkeit und Pünktlichkeit bei der Begleichung von Rechnungen oder Kreditraten sind nicht nur für das eigene Budget wichtig, sondern auch für den Ruf bei Kreditgebern und Vermietern. Hilfreich kann dabei das Führen eines Haushaltsbuchs sein oder die bewusste Einteilung des vorhandenen Monatsbudgets (z. B. mit der 50-30-20 Regel).
Auch wichtig zu wissen: Nur wer seine Rechnungen und Raten pünktlich bezahlt, stärkt damit seine Kreditwürdigkeit. Das ist wichtig, um auch in Zukunft an einen Kredit heranzukommen. Zum Beispiel, wenn man die Schulden konsolidieren und zu besseren Konditionen refinanzieren möchte.
Ein Leben mit Schulden
Für Menschen, die in die Schuldenfalle geraten sind, ist der Weg heraus oft steinig. Es erfordert Disziplin, Geduld und oft auch professionelle Hilfe. Schuldnerberatungen bieten Unterstützung bei der Erstellung von Schuldenregulierungsplänen und helfen, Verhandlungen mit Gläubigern zu führen. Der erste Schritt ist jedoch das Eingeständnis des Problems und der Wille, etwas zu ändern. Anschliessend können folgende Tipps helfen:
Offenheit: Spreche mit deinem Umfeld über die Probleme.
Beratung: Hole dir professionelle Hilfe bei einer Schuldnerberatungsstelle.
Budget: Erstelle ein realistisches Budget und halten dich daran.
Verhandlungen: Versuche, mit den Gläubigern über eine Stundung oder einen Vergleich zu verhandeln.
Schulden sind ein komplexes Thema, das viele Menschen betrifft. Es ist wichtig, dass wir offen über Schulden sprechen und Betroffenen helfen, aus der Schuldenfalle herauszukommen. Eine gesunde finanzielle Planung und eine gute Zahlungsmoral sind der beste Schutz vor Überschuldung.
Was tut LEND gegen Überschuldung?
Wir möchten unseren Kunden dabei helfen, verantwortungsbewusste Finanzentscheidungen zu treffen. Daher führen wir eine gründliche Prüfung jeder Kreditanfrage durch, um sicherzustellen, dass die gewünschte Finanzierung auch langfristig tragbar ist. Einen signifikanten Teil aller Kreditanfragen lehnen wir aufgrund mangelnder Bonität ab.
Denen, die bei uns einen Kredit erhalten, empfehlen wir zusätzlich eine Ratenausfallversicherung. Diese sorgt für Sicherheit im Falle unvorhergesehener Ereignisse wie Jobverlust oder Krankheit.
Auch helfen wir bei der Umschuldung von Krediten oder Zusammenfassung von Darlehen. Hat jemand beispielsweise mehrere Privatkredite oder Kreditkarten-Schulden, lohnt oftmals eine Zusammenfassung in einen Kredit mit übersichtlicher Rate. Hierfür bieten wir niedrige Kreditzinsen und transparente Konditionen.