Entscheidet man sich für einen Privatkredit, sollte man die Risiken im Hinterkopf haben, die unerwartet auftreten können. Hier vier Tipps, wie man diese Risiken minimiert und Zahlungsschwierigkeiten vermeidet.

Für viele Menschen sind Privatkredite ein gängiges Mittel, um teurere Anschaffungen oder ausserplanmässige Zahlungen zu finanzieren. Statt auf das Wunschprodukt hinzusparen, kann man meist schnell und einfach einen Kreditvertrag abschliessen. Allerdings sollte jeder Kreditnehmer beim Vertragsabschluss einkalkulieren, dass in der Zukunft Ereignisse auftreten können, die das Zurückzahlen der monatlichen Kreditraten erschweren können. Vielleicht zieht man um und die monatlichen Ausgaben steigen oder eine unerwartete grössere Zahlung wird fällig – zum Beispiel durch eine Autoreparatur oder Zahnersatz. Auch weitreichendere Risiken, wie eine längere Krankheit oder ein Unfall, Arbeitslosigkeit oder Berufsunfähigkeit sollten nicht unbedacht bleiben. Die gute Nachricht: Für diese Szenarien kann man Vorkehrungen treffen, damit der vollständigen und fristgerechten Rückzahlung des aufgenommenen Kredits nichts im Wege steht.

1. Kredithöhe mit Bedacht wählen

Die Höhe eines Kredits sollte niemals willkürlich ausgewählt werden. Schliesslich entstehen je nach Kreditsumme, Zinsen und Laufzeit Kosten für den Kredit, die man in den monatlichen Raten mitbezahlt. Deshalb empfiehlt es sich, vorher genau darüber nachzudenken, wie viel Geld man sich in Form eines Privatkredits leihen möchte. Es gilt also zu überlegen, welche Summe tatsächlich benötigt wird. Vielleicht kann man für die gewünschte Anschaffung noch etwas Erspartes zusätzlich zur Kreditsumme hinzuziehen, um wirklich nur den notwendigen Betrag zu finanzieren. Sollte später zusätzlicher Finanzierungsbedarf entstehen, ist es meist problemlos möglich, den Kredit aufzustocken.

2. Alle Kreditkosten mit einberechnen

Hat man die Kredithöhe festgelegt, lohnt es sich immer, verschiedene Kreditanbieter zu vergleichen. Denn die Kosten für einen Kredit können unterschiedlich hoch sein. Besonders bei den Zinsen sollte man ein wachsames Auge haben. Oft wird mit einem niedrigen «Schaufensterzins» geworben. Eine eindeutige Vergleichsgrösse ist jedoch der effektive Jahreszins, bei dem alle laufenden Kosten berücksichtigt werden. Ausserdem sollte man auf die Kreditlaufzeit achten. Zwar sind lange Laufzeiten bei Privatkrediten aufgrund der niedrigen monatlichen Raten attraktiv, doch eine zu lange Kreditlaufzeit erhöht die gesamten Kreditkosten. Durch Crowdlending, bei dem die Kredite von Investoren direkt finanziert werden, kann man als Kreditnehmer auf lend.ch zum Beispiel besonders günstige Kredite erhalten.

3. Für Engpässe vorsorgen

Ist der passende Kreditanbieter ausgewählt, sollte man vor dem Vertragsabschluss sicher sein, dass man die monatlichen Rückzahlungsraten bedienen kann. Darüber hinaus ist es wichtig, bei der Planung der Ratenhöhe unbedingt Platz für Reserven zu berücksichtigen. Das monatliche Einkommen sollte neben den Kreditkosten ausreichen, um Rücklagen für eventuell aufkommende Engpässe zu schaffen. Sind die Kreditsumme oder die -laufzeit hoch, sollte zusätzlich eine Restschuldversicherung (häufig auch Ratenausfall- oder Kreditausfallversicherung genannt) abgeschlossen werden. Diese sichert die weitere Kreditrückzahlung bei Tod, Arbeitslosigkeit oder Erwerbsunfähigkeit ab.

4. Überlegen, für was man einen Kreditvertrag eingeht

Bevor ein langfristiger Kreditvertrag abgeschlossen wird, sollte man die geplante Anschaffung am besten noch mal hinterfragen. Ist der Kauf sinnvoll und lohnt es sich dafür einen Kredit aufzunehmen? Ist das Geld zum Beispiel für eine medizinische Behandlung gedacht, stellt sich diese Frage natürlich nicht. Doch im Falle mancher Konsumgüter müssen diese teilweise sogar schneller ausgetauscht werden, als man den Kredit abgezahlt hat. Wenn man dabei die Kosten für einen Kredit berücksichtigt, sind solche Käufe selten lohnenswert. Da sollte man auch in Erwägung ziehen, auf schnell vergängliche Produkte und damit auch auf einen Kredit zu verzichten.

Beherzigt man diese vier Tipps, hat man sich als Kreditnehmer so gut es geht auf die Rückzahlungen des Privatkredits vorbereitet. Weitere spannende Artikel für Kreditnehmer kann man hier lesen.