5 Fehler bei der Kreditauswahl
Eine falsche Angabe und schon liegt der negative Kredit-Bescheid auf dem Tisch – oder einer mit überteuerten Konditionen. Das ist zwar vereinfacht dargestellt, aber trotz allem gibt es viele Punkte die dazu führen, dass sich Kreditnehmer auf suboptimale Angebote einlassen. Hier ein paar Beispiele.
1. Die Annuität wichtiger Einschätzen als den Zinssatz
Bei der Kreditauswahl wirkt eine niedrige Rückzahlungsrate anfangs angenehmer als ein hoher Betrag, der jeden Monat vom Konto abgebucht wird. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn niedrige Monatsbeiträge täuschen bei vielen Anbietern über die hohen Gesamtkosten des Kredits hinweg. Der Kreditnehmer sollte deshalb stets den gebotenen Zinssatz, wie auch die Höhe der monatlichen Raten berücksichtigen, um das beste Angebot zu wählen.
2. Lange Laufzeiten
Bei einem Kredit längere Laufzeiten zu wählen drückt zwar die Höhe der monatlichen Rückzahlungsraten nach unten, macht den Kredit aber kostspieliger.
Für die Gesamt-Kreditkosten gilt: Bei längerer Laufzeit zahlt man insgesamt einen höheren Betrag. Je kürzer die Laufzeit, desto niedriger die Kosten für den Kredit. Üblicherweise liegt die Laufzeit eines Privatkredits zwischen 12 und 72 Monaten. Um die Kreditkosten gering zu halten, sollte der Kredit deshalb möglichst zügig abbezahlt werden.
3. Gebühren – nicht auf den effektiven Jahreszins geschaut
Den effektiven Jahreszins zu missachten ist ein weit verbreitetes Problem, das für viele Kreditnehmer hohe Zusatzkosten bedeuten kann. Der effektive Jahreszins bezeichnet die jährlichen Gesamtkosten eines Kredits, die auf den Kreditnehmer zukommen. Er wird in Prozent des Nettodarlehensbetrags angegeben und berücksichtigt
die ausgezahlte Summe (Nettodarlehensbetrag)
die Laufzeit
die Tilgungsrate (Rückzahlungsanteil)
den Zinssatz (Nominalzins)
weitere Kosten für den Kreditnehmer (bspw. Bearbeitungsgebühren)
Der wichtigste Vorteil des effektiven Jahreszinses besteht darin, unterschiedlich gestaltete Kredite in ihren Kosten für den Kreditnehmer vergleichbar zu machen.
Zu beachten: Im Einzelfall enthalten auch die effektiven Jahreszinsen nicht sämtliche Kosten. Kontoführungsgebühren oder Teilauszahlungszuschläge bei Baufinanzierungen werden beispielsweise nicht in den effektiven Jahreszins eingerechnet.
Auf lend.ch sehen Sie alle Kosten transparent dargestellt und der Ihnen ausgewiesene effektive Jahreszins beinhaltet alle anfallenden Gebühren.
In der Schweiz hat der Bundesrat einen Höchstzinssatz für Konsumkredite festgelegt (in der Verordnung zum Konsumkreditgesetz). Der gültige effektive Höchstzinssatz liegt aktuell bei 10%. Zinssätze, welche diese 10% übersteigen, sind gesetzeswidrig und werden als „Wucherzinsen” bezeichnet.
4. Falsche Angaben machen
Eine Null-Prozent-Finanzierung, die beispielsweise beim Möbelkauf abgeschlossen wurde, zählt als Kredit. Vielen Kreditnehmern ist das nicht bewusst und unbedacht werden Ausgaben falsch eingeschätzt. Falsche Angaben zu machen passiert oft schneller als man denkt. Das kann mitunter starke Auswirkungen auf den angestrebten Kredit haben. Als Regel gilt: Alles muss aufmerksam gelesen werden und es wird nichts eingereicht, was nicht auch nachgewiesen werden kann.
5. Den finanziellen Spielraum falsch abschätzen
Ein hohes und regelmässiges Einkommen begünstigt die Chancen, einen Kredit zu erhalten und macht es einfacher, die monatliche Kreditrate zu begleichen. Jedoch sollten alle persönlichen Ausgaben berücksichtigt werden. Gerade bei höheren Kreditsummen bietet es sich an, im Vorfeld eine Haushaltsrechnung zu machen. In dieser werden alle regelmässigen Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt. Bleibt nach Abzug aller Ausgaben noch genügend Spielraum, um auch mit unvorhergesehenen Kosten umzugehen, kann der Kredit ohne Bedenken beantragt werden.