Wie sinnvoll ist eine Null-Prozent-Finanzierung?
Wer kennt sie nicht – die Angebote mit Null-Prozent-Finanzierung, die einem auf Werbeblättern und Internetseiten von grossen bekannten Handelsketten entgegenspringen? „Kaufen Sie Ihren neuen Laptop noch heute mit günstiger 0%-Finanzierung!“ So, oder so ähnlich, werden Konsumgüter angepriesen. Seien es kostenintensivere Waren wie eine neue Einbauküche oder etwas günstigere wie eine Spielekonsole. Vieles kann man heutzutage mit 0% Zinsen finanzieren. Der erste Gedanke, dass es sich bei diesen Finanzierungsangeboten um Schnäppchen handelt, ist ganz natürlich und von den Händlern durchaus gewollt. Doch wie sinnvoll ist diese Art der Finanzierung? Welche Alternative zur Null-Prozent-Finanzierung gibt es?
Was ist eine Null-Prozent-Finanzierung?
Zunächst lohnt sich ein genauer Blick hinter die Kulissen. Kauft man ein Produkt bei einem Handelsunternehmen mit einer Null-Prozent-Finanzierung, schliesst man einen Kreditvertrag ab. Da in der Regel der Händler selbst keine Kredite vergeben darf, weil er keine Bank ist, kooperiert dieser mit einem Kreditinstitut. Das kooperierende Kreditinstitut wird also zum Vertragspartner der Finanzierung. Eine Null-Prozent-Finanzierung hat meist eine feste Laufzeit und die Höhe der zurückzuzahlenden Raten ist festgelegt. Innerhalb der festen Laufzeit sind die Zinsen für den Kreditbetrag auf null gesetzt. Man leiht sich somit den Gesamtbetrag des beim Händler erworbenen Produktes von dem Kreditinstitut und zahlt monatlich den Betrag ohne zusätzliche Zinsen an das kreditgebende Institut zurück.
Das klingt erst einmal recht einfach. Wo ist also der Haken? So einfach wie es klingt, ist es meistens nicht. Was von Verbrauchern als Schnäppchen und klasse Service wahrgenommen wird, birgt Details in sich, die es zu berücksichtigen gilt.
● Zuallererst einmal hilft es zu verstehen, warum Null-Prozent-Finanzierungen überhaupt angeboten werden. Wie auch bei anderen Rabattaktionen ist dies ein Mittel aus dem Marketing, das genutzt wird, um die Verkaufszahlen zu steigern. Es werden Waren vermarktet, die sich Käufer vielleicht nicht leisten könnten oder würden, müssten sie diese sofort vollständig bezahlen. Um die Kaufentscheidung zu erleichtern, setzen die verkaufenden Unternehmen die Null-Prozent-Finanzierung als Werbemittel ein.
● Ein weiterer Aspekt, der beachtet werden sollte, sind eventuell versteckte Kosten. Wird einem im Geschäft beim Verkaufsgespräch noch eine zusätzliche Versicherung oder andere mit der Finanzierung in Verbindung stehende Leistungen wie Kontoführungsgebühren angeboten? Dann sollte an der Stelle besonderes Augenmerk auf das Kleingedruckte gelegt werden.
● Trotz 0% Zinsen können sich im Kleingedruckten auch versteckte Zinskosten verbergen. Dort können z.B. sehr teure Strafzinsen für verspätete Zahlungen der Raten festgelegt sein. Bei manchen Finanzierungen liegt der Zinssatz nur bis zum Laufzeitende bei 0%. Nach den Ratenzahlungen verbleibt aber eine Restschuld, die mit einer teuren Abschlussrate abbezahlt werden muss. Genaues Nachfragen kann vor bösen Überraschungen schützen. Zusätzlich kann man sich den Gesamtbetrag durchkalkulieren lassen, um unerwartete Extrakosten zu vermeiden.
● Können zusätzliche Kosten durch etwaige Zusatzleistungen ausgeschlossen werden, muss das nicht heissen, dass man wirklich das günstigste Angebot ergattert hat. Auch wenn es von aussen nicht so wirkt, kalkuliert das Handelsunternehmen die ihm entstandenen Kosten für das Null-Prozent-Kreditgeschäft in den Preis des Produktes mit ein. Ein Preisvergleich lohnt sich in jedem Fall. Kostet das gewünschte Produkt anderswo insgesamt weniger, aber es wird keine Null-Prozent-Finanzierung angeboten? Auch hierfür gibt es eine Lösung.
Welche Alternative gibt es zur Null-Prozent-Finanzierung?
Um ein kostenintensiveres Produkt anschaffen zu können, können Privatkredite weiterhelfen – auch Konsumkredite genannt. Unter diese Kategorie fallen zum Beispiel Aufstockungskredite, Autokredite, Refinanzierungskredite, Kreditkartenrefinanzierung, Wohnkredite und andere individuelle Kreditlösungen. Schliesst man den Privatkredit nicht beim Händler ab, entscheidet man unabhängig, bei wem man sein Wunschprodukt kaufen möchte.
Bei einem solchen unabhängigen Privatkredit kann man selbst bestimmen, welchen Betrag man in Anspruch nehmen möchte und wie lange der Kreditvertrag laufen soll. Hat man sich für diese beiden Parameter entschieden, bekommt man einen transparenten Blick auf die Kreditkosten. Diese lassen sich bereits vor Vertragsabschluss berechnen. Somit ist von Anfang an klar, wie hoch die monatlichen Rückzahlungsraten ausfallen und was davon Kreditkosten sind. Je nach Kreditgeber können diese Kosten variieren. Auch hier lohnt sich ein Vergleich der verschiedenen Kreditangebote, um möglichst den besten Zinssatz zu erhalten.
Neben den klassischen Bankkrediten, gibt es auch Kredite, die gänzlich ohne Bank auskommen. Diese direkte Kreditvergabe nennt sich Crowdlending. Auf Crowdlending-Plattformen wie lend.ch leihen sich Kreditnehmer ihren Wunschbetrag direkt von privaten Anlegern. Das hat für beide Seiten einen grossen Vorteil. Denn beide profitieren von attraktiven Konditionen und transparenten Kosten. Kreditnehmer erhalten beim Crowdlending zudem meist einen günstigeren Zinssatz als bei einer Bank. Bei uns beginnt er bereits ab 4.5%.
Der Vergleich von Null-Prozent-Finanzierung und Privatkredit
Die Vorteile sowohl für die Null-Prozent-Finanzierung als auch den Privatkredit sind ähnlich. Beide Formen der Finanzierung ermöglichen es, Dinge kurzfristig anzuschaffen, ohne darauf lange sparen oder auf rentabel angelegtes Kapital zugreifen zu müssen. Mit einem unabhängigen Privatkredit lassen sich zusätzlich finanzielle Engpässe überbrücken, ohne das Girokonto auszuschöpfen oder gar zu überziehen. Es können also hohe Dispozinsen umgangen und sogar alte und teure Kreditverträge abgelöst werden, um so Zinskosten einzusparen.
Nachteilig an der Null-Prozent-Finanzierung ist, dass man gegebenenfalls nicht das günstigste Angebot des Wunschproduktes erhält, da Kreditkosten in dessen Preis mit einkalkuliert werden. Vorsicht ist bei dieser Finanzierungsart geboten, da die Kreditverträge oft intransparent sind. Verbraucher können also schnell den Überblick über die eigentlichen Kosten verlieren.
Ein unabhängiger Privatkredit ist hingegen die transparentere und flexiblere Lösung. Crowdlending-Plattformen wie LEND ermöglichen durch die direkte Vermittlung von privaten Anlegern und Kreditnehmern günstige Privatkredite mit niedrigen Zinsen und attraktiven Konditionen.
Fazit
Grundsätzlich spricht nichts gegen eine Null-Prozent-Finanzierung, wenn die Konditionen für die Käufer klar und verständlich sind. Doch Vorsicht: Solche vermeintlich guten Angebote können teuer werden! Ein Privatkredit ist der Null-Prozent-Finanzierung vorzuziehen, wenn man unabhängig vom Händler sein möchte, der mit dieser Werbemassnahme seine Absatzzahlen steigern möchte. Ausserdem kann man Kredithöhe und -dauer flexibel an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Dank günstigem Crowdlending sind die tatsächlichen Kreditkosten eventuell sogar niedriger. Ein Vergleich lohnt sich allemal.