Die Credit Suisse-Pleite hat jeder mitbekommen. Jetzt gibt es Anzeichen, als würde die Übernahme durch die UBS auch veränderte Konditionen für Geschäftskunden nach sich ziehen – insbesondere bei Krediten. Wir informieren und zeigen, wie Unternehmen dennoch an günstige Firmenkredite kommen können.

Swissmem, der führende Verband für KMU und Grossfirmen der Schweizer Tech-Industrie, hat Ende September 2024 die Ergebnisse einer Umfrage¹ zu den Auswirkungen der Credit Suisse-Übernahme auf die Unternehmen der Tech-Industrie veröffentlicht. 291 Unternehmen haben sich beteiligt und etwa ein Viertel der Befragten gaben eine Verschlechterung bei Qualität oder Konditionen an. Besonders betroffen ist der Bereich der Kreditvergabe, wie Hypotheken oder Firmenkredite.

Swissmem hat die betroffenen Unternehmen auch gefragt, wie sie auf die Verschlechterung der Qualität oder der Konditionen reagiert haben. Hier gaben 36 Prozent² an, dass sie ein Gespräch mit ihrer Bank geführt hätten, jedoch ohne Erfolg. 26 Prozent hätten die Geschäftsbeziehungen zur Bank reduziert. Die Veränderungen scheinen insbesondere KMU zu treffen und fanden grösstenteils nach Auslaufen des bestehenden Vertrags statt.

Betreffen die Konditions-Anpassungen die gesamte Schweiz?

Auch die Hochschule Luzern hat sich die Ergebnisse der Umfrage angeschaut³ und daraufhin untersucht, "ob ähnliche Trends auch in anderen Finanzmärkten erkennbar sind oder ob dieses Phänomen vor allem in der Schweiz und speziell durch die Fusion hervorgerufen wurde".

Aktuell gibt es für die Schweiz keine umfassenden, branchenübergreifenden Umfragen zu diesem Thema, die letzte Erhebung zur Finanzierung von KMU in der Schweiz wurde im Jahr 2021 durchgeführt. Im Artikel wird dafür aber ein spannender Exkurs in den Euro-Raum gemacht, wo im ersten Quartal deutlich weniger Unternehmen über steigende Zinsen, schlechtere Konditionen oder verschärfte Anforderungen an Sicherheiten klagten. Für die Schweiz lässt sich nur feststellen, dass das Kreditvolumen zur Mitte 2024 zurückgegangen ist. Ob die Ursache dafür aber veränderte Marktbedingungen, Restriktionen der Kreditgeber oder andere Faktoren sind, ist mit den vorhandenen Zahlen schwierig zu interpretieren.

Wie erhalten Unternehmen günstige Kredite oder Hypotheken?

Wenn es für Unternehmen bei den Banken teuer wird (oder der Bank, Monopolstellung lässt grüssen), macht es Sinn, sich die anderen Marktteilnehmer anzuschauen. Insbesondere Crowdlending ist in den letzten Jahren ein wichtiger Bestandteil der Finanzierungsformen für Schweizer Firmen geworden und mittlerweile eine echte Alternative.

Bei LEND beispielsweise werden seit 2018 KMU-Kredite vergeben – von Geschäftskrediten über Hypotheken bis hin zu Mezzanine-Finanzierungen.

Hier punkten neben guten Konditionen vor allem auch die persönliche Beratung und die Flexibilität in der Gestaltung, beispielsweise bei den Tilgungsarten.

Und wer weiss, vielleicht wechselt jetzt das ein oder andere Unternehmen weg von der Bank zur Schwarmfinanzierung – uns würde es freuen.