FinTech Studie 2022: Schweizer Finanztechnologie-Firmen wachsen stark

Die Anzahl der im FinTech-Sektor tätigen Schweizer Firmen ist zwar zum ersten Mal leicht (-5%) gesunken, die bestehenden Firmen sind im letzten Jahr jedoch stark gewachsen.


Schweizer FinTech Sektor weltweit führend

Die FinTech-Branche, die als digitale Speerspitze des Bankwesens angesehen werden kann, leistet einen positiven Beitrag zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Schweizer Finanzsektors. Durch gute Rahmenbedingungen für Unternehmen gehört die Schweiz zu den Weltmarktführern der Finanzbranche und kann diese seit Jahren auch für die Finanztechnologie nachweisen. Das zeigt der vom Institut für Finanzdienstleistungen Zug herausgegebene IFZ FinTech Study 2022. Es finden sich mit Zürich und Genf wieder zwei Schweizer Städte unter den Top 5 Städten mit den besten Voraussetzungen. Damit stehen die Schweizer Standorte weiterhin vor Metropolen wie New York, Amsterdam und London. Auch LEND findet in Zürich ideale Bedingungen für sein Crowdlending-Geschäft.

Mehr Kapital ermöglicht Wachstum

Eine Voraussetzung für eine positive Unternehmensentwicklung und Branchenwachstum ist ausreichendes Kapital. Venture Capital, oder Wagniskapital, spielt dabei in den letzten Jahren signifikante Rolle im FinTech Sektor. Das so in die Branche investierte Kapital hat sowohl global als auch in der Schweiz enorm zugenommen. Laut IFZ FinTech Study stieg das Volumen der Venture Capital Finanzierung Schweizer FinTech Unternehmen 2021 um ganze 44% an! Diese Entwicklung sieht die Pulse of Fintech Studie von KPMG auch für die EMEA Region. Die Anzahl der Finanzierungsrunden verzeichnete einen ähnlich hohen Anstieg.

Das Plus an Kapital ermöglicht weiteres Wachstum und schlägt sich in einer Zunahme der durchschnittlichen Anzahl der Beschäftigten in der FinTech Branche nieder. 91% der Mitarbeitenden sind dabei in der Schweiz angesiedelt.

LEND hatte, nach Beteiligungen durch Alpana und Postfinance, 2020 eine erfolgreiche Series-B-Finanzierungsrunde mit Beteiligung durch die TX Group. Im letzten Jahr haben auch wir unser Geschäft mit neuen Funktionen und Angestellten ausgebaut.

Unternehmensfelder

Eine Analyse der Geschäftsmodelle zeigt, dass innerhalb des FinanzTechnologie Sektors die meisten Firmen in den Kategorien Investment Management und Banken-Infrastruktur tätig sind. Schaut man auf die angewendeten Technologien, so wird vorrangig an Prozess-Digitalisierung, Automation und Distributed Ledger Technology (Blockchain, Krypto) gearbeitet. Technologien wie Analytics, Big Data und Künstliche Intelligenz sind längst keine reinen Modewörter mehr, sondern erlangen in der Anwendung immer mehr Bedeutung. Diese dürfte in Zukunft weiter zunehmen. Auch weil das Potenzial der Nutzung von Daten im Finanzsektor zunehmend erkannt, aber noch nicht ausreichend ausgeschöpft wird. Es mangelt den traditionellen Instituten teilweise noch an entsprechenden Kompetenzen und so dürften FinTech-Unternehmen auch zukünftig als Dienstleister agieren.

Open Finance

Global und auch auf dem Schweizer Finanzplatz zeichnet sich ein Trend in Richtung offener Finanzökosysteme ab. Dieses als Open Finance bekannte Konzept hat laut FinTech Study insbesondere im Bereich des Wealth Management gute Erfolgschancen. Die Schweizer Banken haben das Potenzial von Finanzökosystemen als zukünftiges Geschäftsmodell zwar bestätigt, um dieses jedoch zu realisieren, ist ein breites Adoptieren gemeinsamer Standards notwendig. Initiativen und skalierbare Plattformen sind in der Schweiz zwar bereits vorhanden und in Betrieb, die Banken und FinTech-Unternehmen tun sich derzeit aber noch schwer mit der Umsetzung. Bis die Schweizer also ihre Konten institutunabhängig verwalten können, wird es wohl noch dauern.

Ausblick 2022

Die Studienautoren gehen davon aus, dass Investitionen in den FinTech Sektor auch 2022 auf hohem Niveau bleiben werden. Viele FinTech-Firmen bieten Produkte an, die die traditionellen Geschäftsmodelle der Finanzinstitute in Frage stellen könnten. Sie bieten dadurch ideale Investmentgelegenheiten für Venture Capital-Geber. Die disruptiven Elemente sind derzeit noch durch die Nischenmärkte begrenzt, in denen die meisten Firmen agieren.

Das disruptive Konzept, die Mittelsmänner zu automatisieren oder abzuschaffen, verfolgt auch LEND seit jeher, indem wir Investoren und Kreditnehmer direkt und unkompliziert online zusammenbringen. Dadurch profitieren beide Seiten – Anleger von attraktiven Renditen und Kreditnehmer von niedrigen Zinsen.

P.S.: Der Begriff FinTech feiert übrigens diesen Monat 150-jährigen Geburtstag.

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