Crowdfunding Monitor 2023: LEND trotzt dem aktuellen Trend
Die Geschichte von Crowdfunding in der Schweiz begann 2008. Laut dem aktuellen Crowdfunding Monitor der HSLU verzeichnete die Branche 2022, nach 14 Jahren stetigen Wachstums, erstmals einen Rückgang in fast allen Bereichen. Warum uns das nicht verunsichert, erklären wir euch in diesem Artikel.
Der Crowdfunding-Monitor 2023
Das Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern (HSLU) veröffentlicht mittlerweile zum zehnten Mal den "Crowdfunding Monitor Schweiz". Dieser gilt in Fachkreisen als fundierte Analyse des gesamten Schweizer Crowdfunding Marktes und gibt jedes Jahr interessante Einblicke zu den Entwicklungen und Prognosen der Branche. Darin werden neben dem Crowdlending und -investing auch die Bereiche Invoice Trading, Crowddonating und Crowdsupporting betrachtet.
Vom Wachstumskurs ging es auf Sparkurs – auch beim Crowdfunding
Ein Minus von 16 % – um so viel sank das Gesamtvolumen aller Crowdfunding-Segmente im vergangenen Jahr und damit zum ersten Mal überhaupt, seitdem es Crowdfunding-Plattformen und -projekte in der Schweiz gibt. Nach der Coronakrise war der Wachstumskurs sehr deutlich, mit einem grossen Plus im Jahr 2021 auf CHF 791.8 Mio. Projektvolumen und guten Prognosen für das darauffolgende Jahr. Dann kamen der Krieg in der Ukraine, die Inflation, das steigende Zinsniveau und generell wirtschaftliche Unsicherheiten – sowohl für Unternehmen als auch die Bevölkerung.
Quelle: HSLU / IFZ Crowdfunding Monitor 2023
Crowdlending verzeichnet mit CHF 497.5 Mio. weiterhin das grösste Volumen aller Crowdfunding-Segmente. Jedoch mussten auch hier, im Vergleich zum Vorjahr mit CHF 607 Mio., rückläufige Entwicklungen von – 18 % beobachtet werden.
Der Bereich Crowdlending und wie er sich zusammensetzt
Der Begriff Crowdlending umfasst drei Teilbereiche. Hier wird unter folgenden Kreditarten unterschieden:
Consumer (Konsum- bzw. Privatkredite)
Business (Geschäfts- bzw. Firmenkredite)
Real Estate (Hypotheken)
Quelle: HSLU / IFZ Crowdfunding Monitor 2023
Der Grossteil des Kreditvolumens entfällt auf Real Estate, das jedoch auch die stärksten Einbussen um – 32.4 % auf CHF 282.7 Mio. von CHF 410 Mio. im Vorjahr hatte.
Im Bereich Business Crowdlending, also KMU-Kredite, stieg das Volumen dagegen um 28.6 %, von CHF 110.4 Mio. 2021 auf CHF 141.9 Mio. im letzten Jahr.
Einen leichten Rückgang von – 8 % erlitt auch das Segment des Consumer Crowdlendings, in dem LEND mit einem Marktanteil von 68 % klarer Spitzenreiter ist. So reduzierte sich das Volumen der realisierten Kreditprojekte hier von CHF 78.7 Mio. 2021 auf CHF 72.9 Mio.
LEND wuchs 2022 entgegen dem Markttrend
Trotz des schwierigen Umfelds und entgegen dem Branchentrend gab es bei LEND 2022 ein Wachstum zu verzeichnen!
Im Vergleich zu 2021 gab es ein Plus von 7.4% bei der Anzahl finanzierter Projekte und ein 7.8% höheres Kreditvolumen über alle offerierten Kreditarten (Firmenkredit, Privatkredit, Hypotheken) hinweg.
Besonders stark war das Wachstum im Bereich Business Crowdlending mit einer Volumen-Steigerung von etwa 150%.
LEND ist seit 2015 einer der wichtigsten Akteure im Schweizer Crowdfunding-Segment und Marktführer im Bereich Privatkredite. Das haben wir unseren Kreditnehmern und Anlegern zu verdanken, die mit ihrem Vertrauen seit Jahren unsere Mission mitunterstützen, die Finanzwelt für alle fairer zu machen.
Weitere Informationen zu den Entwicklungen bei LEND finden sich auf unserer Statistik-Seite.
Warum der Ausblick optimistisch ist
Trotz des letztjährigen Rückgangs und einer eher verhaltenen Prognose für 2023, lässt sich optimistisch in die Zukunft des Crowdfundings blicken, denn:
1. Die Auslöser für die negative Entwicklung im Vorjahr sind klar erkenn- und benennbar. In einer allgemein unsicheren Wirtschaftslage und steigenden Zinsen, ist ein stagnierendes oder sogar rückläufiges Wachstum einer Branche, vor allem einer so jungen wie dem Crowdfunding, noch längst kein Krisenzeichen. Immerhin musste noch keine Crowdlending-Plattform mangels (funktionierendem) Geschäftsmodell gerettet werden.
2. Der Markt bietet nach wie vor ein enormes Potenzial bei gleichzeitigem Wunsch nach fairen und transparenten Lösungen. Besonders für KMU, die zwar einen Finanzierungsbedarf haben, aber von den ultra-bürokratischen Prozessen bei Banken abgeschreckt und entmutigt sind. Wir wissen: Die Zinsen sind gestiegen. Und ja, auch bei LEND. Dennoch finden Kreditnehmer bei Crowdlending-Plattformen und vor allem bei lend.ch immer noch günstige Kredite.
3. Weil wir keine Bank sind.