Kredite von der Crowd verzeichneten 2021 wieder ein starkes Wachstum. Ganze 36 % mehr Volumen bei einem Plus von 32 % an Kreditprojekten wurde vermittelt.

Marktstudie

Der "Crowdfunding Monitor Schweiz" des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern gilt als fundierte Analyse des gesamten Schweizer Crowdfunding Marktes und liefert uns jedes Jahr interessante Einblicke. Neben der Marktentwicklung im Crowdlending und -investing werden auch die Bereiche Invoice Trading, Crowddonating und Crowdsupporting beleuchtet.

Corona-Auswirkungen überwunden

Wie im letzten Jahr vorhergesagt, ging es nach der Corona-bedingten Delle mit dem Crowdfunding Markt wieder steil bergauf. Zur Erinnerung: Das Volumen-Wachstum 2020 wurde vor allem vom Crowddonating und Real Estate Crowdlending getrieben. Das Crowddonating/Crowdsupporting verlor 2021 nachvollziehbarerweise wieder etwas an Bedeutung, da hier primär die Unterstützung von vorübergehend geschlossenen oder eingeschränkt tätigen Unternehmen eine Rolle spielte.

Beeindruckende Wachstumszahlen

In allen anderen Bereichen des Crowdfunding gab es wieder hohe Wachstumsraten – sowohl das Volumen als auch die Anzahl der Projekte stiegen stark an.

Das Crowdfunding Volumen insgesamt stieg um insgesamt 31 % von 606.6 Mio. auf 791.8 Mio Franken. Im Teilbereich Crowdlending stieg das Volumen um 35 % und im Crowdinvesting um 29 %. Damit liegt das Wachstum auf einem Niveau wie zuletzt 2018. Wir sind also noch längst nicht am Ende der Wachstumskurve angelangt.

Nischenmarkt der Crowdlending Kredite weiter auf Expansionskurs

Das zeigt auch der Blick auf den Anteil, den das Crowdlending am gesamten Kreditmarkt hat. Der Anteil der durch Crowdlending vermittelten Konsumkredite betrug im letzten Jahr 2 % der gesamten in der Schweiz neu abgeschlossenen Konsumkredite. Ein starkes Wachstum von 35 % im Vergleich zu 2020, aber mit enormem Potential, um dem klassischen Bankkredit weitere Marktanteile abzujagen. Im Gegensatz zum Gesamtmarkt haben Konsumkredite durch Crowdlending das Prä-Corona-Volumen bereits erneut übertroffen, während der Bankensektor noch nicht wieder auf dem Niveau von 2015 angekommen ist. Ob sich hier die mangelnde Digitalisierung bemerkbar macht, die die Schweizer mittlerweile erwarten?

Crowdlending in Zahlen

Innerhalb des Crowdlending lässt sich nach Consumer- (Kredite an Privatpersonen), Business- (Firmenkredite) und Real Estate- (Hypotheken) Krediten unterscheiden. Wie schon im letzten Jahr entwickelten sich die einzelnen Bereiche unterschiedlich.

Das Volumen der in der Schweiz vergebenen Privatkredite bzw. Konsumkredite stieg auf CHF 78.7 Mio. und damit um 42 %!

KMU-Kredite wurden nach dem Einbruch im letzten Jahr aufgrund der Alternativen durch Corona-Hilfen wieder stärker nachgefragt. Das Volumen stieg um 15 % auf CHF 110.4 Mio., liegt aber immer noch weit unter den fast CHF 160 Mio. aus 2019.

Das Volumen im Bereich Real Estate Crowdlending, der bereits 2020 der Wachstumstreiber im Crowdlending war, ist erneut stark gestiegen. 2021 wurden CHF 418 Mio. Kreditvolumen in diesem Bereich vermittelt – ein Anstieg von 41 %. Ein wichtiger Treiber waren dabei Kredite an Immobilienunternehmen. Vor allem Zwischenfinanzierungen mittels nachrangiger Belehnung von Bestandesliegenschaften werden gerne durch die Crowd finanziert.

Entwicklungen bei LEND

Auch LEND bietet seit diesem Jahr eine Hypothekenfinanzierung an. Damit lässt sich das Finanzierungspotenzial eigener Immobilien nutzen und ganz einfach die eigene Liquidität erhöhen. Egal ob Neubau, Bestandsimmobilie, Nachrang- oder Brückenfinanzierung. Mit unserem Hypothekenrechner findet man schnell heraus, wie hoch das eigene Finanzierungspotenzial bei LEND ist.

Marktkonzentration

Die Anzahl der aktiven Crowdfunding Plattformen blieb im letzten Jahr konstant. Die Marktentwicklung auf Ebene der Plattformen wird weiterhin als selektive Konsolidierung bezeichnet. Grössere Player haben den Markt bislang nicht verlassen. Stattdessen sind vor allem kleine Anbieter aus dem Markt ausgeschieden.

Es bildeten sich sogenannte Umbrella Plattformen, die Investitionen über mehrere Plattformen hinweg zusammenfassen. Ebenso gibt es Fonds, wie den LEND Fonds, und das LEND AMC, die Kredite einzelner Anbieter bündeln.

Ausblick auf die Entwicklung des Crowdfunding 2022 und danach

Ein neuer Trend, der sich 2021 herausgebildet hat, ist das politische Crowdfunding. So werden nun auch Finanzierungsprozesse in der Politik digitalisiert.

Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass das Gesamtvolumen von Crowdfunding in der Schweiz in diesem Jahr auf über eine Milliarde Franken wachsen wird. Für den Bereich Crowdlending erwarten sie, dass sich die Wachstumsdynamik erneut mit +30 – 40 % fortsetzen wird. Die steigende Relevanz könnte langfristig zu einem noch schnelleren Wachstum führen. Eine Entwicklung, die wir auch bei LEND beobachten: Vor allem für grössere Geldgeber wie Stiftungen oder institutionelle Investoren wird das Crowdlending zunehmend interessant. Die Autoren sehen bei fortgesetztem Wachstum in etwa fünf bis sechs Jahren eine kritische Grösse des Marktvolumens erreicht. Dann könnten institutionelle Anleger mit grossen Investitionsvolumina für einen enormen Anstieg sorgen.

Aktuelle Zahlen zur Entwicklung bei LEND gibt es auf unserer Statistik Seite.